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Montag, Juli 2

Filmtipp: Abgefüllt - das lukrative Geschäft mit Flaschenwasser


Der Film beginnt mit einer dunklen Prophezeiung: Schon im Jahr 2030 werden 2/3 der Weltbevölkerung nicht mehr über sauberes Trinkwasser verfügen. Wer die Kontrolle über das Wasser hat, wird folglich in Zukunft die Macht haben. In Zukunft wird der Mangel an sauberem Wasser zu politischen Instabilitäten führen und die Konflikte zwischen Menschen und Ländern noch schüren. Die Politik zeigt sich zur Zeit wenig beunruhigt und mehr an Arbeitsplätzen und Steuereinnahmen interessiert, als an verfügbarem Trinkwasser und einer gesunden Bevölkerung. Ohne baldige Wende jedoch, wird ihr das Wasser sprichwörtlich durch die Finger rinnen.  

Wer aber profitiert von Flaschenwasser?
Der Schweizer Grosskonzern Nestlé und sein Vorgehen in den USA – der immerhin der grösste Mineralwasserkonzern der Welt ist – wird in der Dokumentation mit besonderer  Aufmerksamkeit bedacht. Aber auch andere Grössen des Wasserkartells, wie CocaCola und Pepsi, werden ins Visier genommen. So ist es aufgrund der Landrechte gesetzlich erlaubt, ganzen amerikanischen Kleinstädten mit starken Pumpen unbezahlt das Grundwasser abzugraben, in Flaschen abzufüllen und profitabel weiterzuverkaufen. Ganze Gemeinden und deren Ökosysteme werden, auch während Dürrezeiten, regelrecht ausgeblutet. 

Zudem offenbart sich eine geradezu absurde Tatsache: Firmen füllen simples Leitungswasser in Plastikflaschen (deren Material gesundheitsschädlich mit dem Wasser reagiert) ab und verkaufen es – zusammen mit dem Gefühl sich ein sicheres und gesundes Lebensmittel einzuverleiben - zum 1900fachen Preis. Gleichzeitig werden im Film sterbenskranke Menschen gezeigt, die das Pech haben, neben den petrochemischen Fabriken zu leben, die die PET-Flaschen herstellen. Ein hoher Preis, der da für Fortschritt und „gesundes“ Wasser gezahlt wird.  Das wirkt zudem besonders perfide, wenn einem klar ist, dass in den USA - im Gegensatz zum staatlich bereitgestellten Leitungswasser - nur eine einzige Person dafür zuständig ist, die Qualität von Flaschenwassern zu überprüfen. Und dies nicht mal mit der Kraft einer vollen Stelle. Gesundheitsstudien über die PET-Flaschen werden konzernintern aufgestellt. Leitungswasser wird hunderte Male monatlich auf Unreinheit geprüft – Flaschenwasser kein einziges Mal.


Nach dem Gebrauch der Flaschen landen viele am Strand. Am südlichsten Strand der USA gibt es mehr Plastik als Sand am Strand. Draussen auf dem Zentralpazifik sieht es noch viel schlimmer aus – dort schwimmt ein Plastikteppich, der doppelt so gross wie Texas ist (Fläche von Texas beträgt 695.621 km2). Ein flächendeckendes Pfandsystem, dass die Hersteller zur Wiederverwendung und Sammlung der Flaschen verpflichten würde, gibt es in den Staaten bis heute nicht.

Fazit: Eine mehr als sehenswerte Doku in hervorragender Bildqualität. 75 % der Erdoberfläche bestehen aus Wasser, aber nur 1 % davon sind kostbares Trinkwasser. Wasser ist lebensnotwendig. Ob wir es wollen oder nicht, wir sind davon abhängig. Das die Industrie auf Kosten der Umwelt ihr Geschäft macht, ist ein grosses und weitreichendes Problem. Doch wenn wir einsehen, dass wir auf Wasser aus Plastikflaschen nicht angewiesen sind und das teuer gekaufte Flaschenwasser eine schlechtere Qualität hat, als unser Leitungswasser, werden die Firmen über kurz oder lang auch keines mehr anbieten. 

Hier geht's zum Film!

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