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Dienstag, September 25

Wildpflanzen in unserer Ernährung

Bildquelle: Knox  ©
Wildpflanzen sind die Ahnen aller Kulturpflanzen und begleiten uns seit Urzeiten praktisch unverändert. In der Nahrungsgeschichte sicherten sie über Jahrtausende das Überleben der Menschen. Das Wissen um die Beschaffung und Zubereitung von pflanzlicher Nahrung aus der Natur war die „Lebensversicherung“ unserer Vorfahren.  In jüngster Zeit finden sie wieder zunehmend ihren Weg auf unseren Speiseplan.


Die Natur schenkt uns durch die Wildpflanzen einen unermesslichen Reichtum an lebenswichtigen Substanzen. Zwar sind sie oft kleiner und unscheinbarer als ihre kultivierten Nachkommen, bei deren Züchtung oft mehr Wert auf äussere Komponenten wie Grösse und Aussehen gelegt wurde als auf innere Werte. Immer aber ist ihr Gehalt an Vitaminen, Mineralstoffen, Spurenelementen etc. viel höher als bei ihren kultivierten Nachkommen - selbst wenn letztere aus biologischem Anbau stammen. Sie sind in Zusammensetzung und Zusammenspiel der einzelnen Komponenten so weise und in Hinblick auf den menschlichen Organismus so synergetisch angelegt, dass es, so glaube ich, kein besseres Konzept gibt, was effektive und naturgerechte Ernährung angeht.

Wildpflanzen stellen auch eine preiswerte Alternative für Menschen dar, die sich gesund ernähren wollen, für die Biokost aber aus finanziellen Gründen nicht immer erschwinglich ist - was in der gerade angebrochenen wirtschaftlichen Krisenzeit noch an Bedeutung gewinnen könnte. Wer sich also regional orientiert und saisongerecht ernähren sowie genmanipuliertem Saatgut und synthetischen Zusatzstoffen aus dem Weg gehen möchte, dem ist eine vertiefte Beschäftigung mit dem reichhaltigen Angebot an essbaren Wildpflanzen in seiner unmittelbaren Umgebung sehr zu empfehlen.

Wenn wir nun, z.B. durch die Folgen der Krise gezwungenermassen, altes Wissen zu den Nähr- und Vitalstoffen wildwachsender Pflanzen in der Zukunft wieder einsetzten wollen:
  • Wie könnte eine Ernährung auf der Basis selbst gesammelter, einheimischer Wildpflanzen aussehen?
  • Muss man dazu Botaniker sein?
  • Wäre solch eine Ernährung nicht zu einseitig?


Essen als Medizin
Essbare Wildpflanzen bieten im Vergleich zu gezüchteten Kulturgemüsesorten oft  ein Vielfaches an Vitaminen, Mineralien und Spurenelementen. Ausserdem sind sie reich an so genannten sekundären Pflanzenstoffen wie ätherischen Ölen, wertvollen Bitterstoffen und Enzymen. Besonders Brennnessel, Löwenzahn und Vogelmiere zeichnen sich durch konstant hohe Konzentrationen an Vitalstoffen aus. Da sie oft in Massenbeständen vorkommen und über viele Monate hinweg gesammelt werden können zählen sie zu den wichtigsten essbaren Wildpflanzen.

Wildpflanzen bieten so viele Vitalstoffe, dass es eigentlich unnötig ist, Umwege über exotische Heilmethoden und Esskulturen zu machen, um für sich das Prinzip "Essen als Medizin" umzusetzen. Als Beispiele seien die Bitterstoffe und die Salicylate genannt, die in vielen Wildpflanzen reichlich vorhanden, in Kulturpflanzen dagegen vor allem aus geschmacklichen Gründen nahezu weggezüchtet worden sind. Bitterstoffe wirken u.a. verdauungsfördernd und immunstärkend, regen Fettverbrennung und Insulinproduktion an. Fehlende Bitterstoffe in der konventionellen Nahrung haben drastische Folgen wie Übergewicht und Stoffwechselkrankheiten. Zu den Salicylaten (in synthetischer Form der Wirkstoff von Aspirin) möchte ich Dr. Günter Nöll (Wien) zitieren (www.a-community.at/Wildpflanzen):

"Der Gehalt an natürlichen Salicylaten ist in Wildpflanzen erstaunlich hoch und weit verbreitet: Pflanzen benutzen sie für ihren eigenen Schutz gegen Verletzungen, gegen Krankheiten und vorzeitiges Altern. Unsere steinzeitlichen Vorfahren, die sich wesentlich von solchen Wildpflanzen ernährten - und unser eigener Körper ist ja im wesentlichen immer noch an jene steinzeitliche Lebensweise optimal angepasst, nicht etwa an unsere moderne - dürften also ganz automatisch ihr "tägliches Aspirin" zu sich genommen haben. Macht uns der eklatante Mangel an diesen anscheinend essenziellen Nährstoffen, den Salicylaten, in der Tat anfälliger für Krebs, Herzinfarkt, Schlaganfall und Alzheimersche Krankheit, weil uns dieser lebenslange Schutz vor Zellschäden und chronisch entzündlichen Prozessen mehr und mehr abhanden gekommen ist?"

Zusammenfassend lässt sich also feststellen: essbare Wildpflanzen bieten das ganze Jahr über eine gesunde und preiswerte Bereicherung unseres Speiseplans. Auch die Versorgung mit Kohlenhydraten, Fetten und Eiweissen lässt sich aus diesen natürlichen Quellen gewährleisten. Eine Ernährung auf Basis von essbaren Wildpflanzen ist zudem gesund, vollwertig und reichhaltig, kann abwechslungsreich zubereitet werden und geschmacklich ausserordentlich befriedigen.

Voraussetzung für den Einsatz dieser wertvollen Lebensmittel in der Küche ist neben einem gewissen zeitlichen Aufwand lediglich das sichere, zweifelsfreie Erkennen von essbaren wilden Pflanzen und Wildfrüchten sowie das Wissen, wann und wo welche Teile der Wildpflanzen gesammelt und verwertet werden können. Dazu ist es jedoch nicht notwendig ein Botanik-Studium zu absolvieren oder mit komplizierten Pflanzenbestimmungsbüchern loszuziehen. Es genügt völlig einige für die Selbstversorgung geeignete Arten genau kennen zu lernen. Hilfreich ist es zudem, sich mit althergebrachten Haushaltstechniken wie zum Beispiel dem Dörren oder milchsauren Einlegen von Obst, Gemüse und Kräutern zu beschäftigen. Eine Vorratshaltung auf Basis dieser Methoden kommt fast ohne elektrischen Strom aus und die Anschaffung der dazu notwendigen Küchengeräte ist vergleichsweise günstig. In den folgenden Posts werde ich Ihnen einige nützliche essbare Wildpflanzen vorstellen.

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