Ads 468x60px

Powered by Blogger.

Sonntag, März 25

Bitterstoffe: Ein Segen für unsere Ernährung


Wir haben vergessen, dass Pflanzen die Grundlage allen Lebens auf diesem Planeten sind. Während ihres Wachstums bilden und speichern sie durch Stoffwechselvorgänge ihre Inhaltsstoffe. Sie schützen sich vor Krankheitserregern wie Bakterien, Pilzen und Viren u. a. durch die Bitter- und Herbstoffe. In Wildpflanzen kommen diese daher sehr zahlreich vor.

Es heisst „Medizin schmeckt bitter“. Das wissen selbst die Tiere. Afrikanische Affen fressen bei Bauchschmerzen die Blätter des Mjonsostrauches, die gallebitter sind, und Schafe kurieren ihre Magen-Darm-Beschwerden, indem sie die Schafgarbe fressen. Indem wir Bitterstoffe meiden, riskieren wir Verdauungsstörunen, Übergewicht und Stoffwechselerkrankungen.

Pflanzen, die auf Grund ihrer Bitterstoffe als Heilpflanzen verwendet werden, werden in der Phytotherapie in drei Kategorien eingeteilt: 

  • in reine Bittermittel (schmecken bitter wie z.B. Enzian)
  • Bittermittel mit ätherischen Ölen (schmecken bitter-aromatisch wie der Beifuss) 
  • Bittermittel, die Scharfstoffe enthalten (schmecken bitter-scharf wie der Pfeffer). 
Ihre Wirkung auf den menschlichen Organismus ist unterschiedlich:

  • Die reinen Bittermittel sind besonders wirksam – sie regen die Magensaftsekretion an und haben eine allgemein kräftigende Wirkung auf den Gesamtorganismus. 
  • Bitterstoffe mit ätherischen Ölen wirken verdauungsanregend und tonisierend auf Magen, Darm und die Gallen- und Leberfunktion. Die ätherische Öle wirken darüber hinaus bakterienfeindlich und helfen uns, mit Bakterien und Parasiten im Darm fertig zu werden. Zudem wirken einige harntreibend. 
  • Bitterstoffe mit Scharfstoffen verbessern die Kreislauffunktion, u.a. dadurch, dass sie die Verdauung stark anregen und damit den Organismus entlasten.
Bitterstoffe sind also Vitalstoffe, die vor allem positiv auf Verdauungssystem und Stoffwechsel wirken. Sie sorgen dafür, dass die Verdauungssäfte fliessen, Enzyme ausgeschüttet und Entgiftungsvorgänge angeregt werden. Ein gut funktionierendes Verdauungssystem sowie eine gesunde Darmflora sind die besten Voraussetzungen für eine intakte Immunabwehr.

Bitteres zügelt den Appetit und hält den Insulinspiegel niedrig – beides bewirkt ein schnelleres Sättigungsgefühl und verhindert so, sich zu überessen. Es gibt auch Bitterstoffe, die als Antioxidantien fungieren und so die Zellen vor Freien Radikalen schützen.

Bikinifigur, Waschbrettbauch und Wohlfühlgewicht hängen demnach nicht von Diäten ab, sondern von den bitteren Stoffen in unserem Essen, die wegen ihres Geschmacks aus der modernen Ernährung fast völlig verschwunden sind. Früher gehörten sie selbstverständlich zum täglichen Speiseplan, kamen mit vielen Salaten, Gemüsen, Wurzeln und Kräutern auf den Tisch.
Bitter macht feurig!
Im Feng-Shui wird der bittere Geschmack dem Feuer, der Hitze, dem Intellekt, dem Handeln, der Küche, der Freude, dem Lachen und dem Wachstum zugeordnet. Essen, Ernährung im weitesten Sinne, hat für mich sehr viel mit Lust zu tun. Probieren Sie also lustvoll das Bittere! Kreieren Sie abenteuerlich neue Gerichte mit der alten Geschmacksrichtung. Es gibt viele Möglichkeiten, auf diese Weise Speisen mit einer interessanten, feurigen Variante zu bereichern und sein Wohlergehen zu erhöhen. Stöbern Sie auf Wochenmärkten nach alten Gemüsesorten und Wildkräutern. Inzwischen gibt es auch in vielen Supermärkten Bio-Produkte – oft in der Kräuter-, Gewürz- und Gemüse-Abteilung. Fragen Sie nach Sauerampfer, Löwenzahn und Hirse.

Das Problem der Übersäurung ist eine Folge von zu wenig Bitterstoffen in unserer Ernährung.

Das Geheimnis der Bitterstoffe liegt also darin, dass sie die gesamte Verdauungstätigkeit spürbar anregen. Die Magen- Darmbewegungen werden gesteigert, die Magenentleerung wird dadurch beschleunigt. Bitterstoffe stimulieren die Ausschüttung von Gallen- und Pankreassaft und verbessern so die Verdauung von Kohlenhydraten, Fetten und Eiweissen. Durch ihre verdauungsfördernde Wirkung vermindern Bitterstoffe gleichzeitig Blähungen und hemmen Gärungs- und Fäulnisprozesse im Darm.

Doch sie können noch viel mehr: durch eine Verbesserung der Resorption von Vitamin B12 aus dem Verdauungstrakt unterstützen Bitterstoffe sogar die Blutbildung. Sie fördern  die Resorption der fettlöslichen Vitamine A,D,E und K sowie von Eisen. Bitterstoffe regen die Basenbildung im Organismus an und wirken damit einer Übersäuerung des Körpers entgegen, die in der heutigen Zeit für viele Menschen zum Problem geworden ist.

Die Tatsache, dass bitter schmeckende Kräuter basische Eigenschaften haben, machen sie doppelt wertvoll. Sie stellen das Säure-Basen-Gleichgewicht wieder her. Sie fördern auf sanfte Weise die Ausscheidung von Giftstoffen, von Wasseransammlungen, Schlacken und Verschleimungen. Deshalb haben sie sich auch bei Fastenkuren ganz besonders bewährt. Bei einer Anwendung über ca. drei Wochen werden sämtliche Verdauungsorgane durch die bitteren Wirkstoffe gereinigt und regeneriert.

Einseitige Ernährung, Fastfood und Gifte aus der Umwelt können den Darm daran hindern, die Nahrung richtig zu verdauen. Es entstehen Schlacken in der Darmpassage, die nicht mehr abgebaut werden. Sie sind für Störungen der natürlichen Darmflora verantwortlich. In der medizinischen Fachsprache nennt man diese Störung Dysbiose. Folgeerscheinungen sind Blähungen, Verstopfung, Durchfälle. Langfristig kann ein verschlackter Darm zu einer Selbstvergiftung des Körpers führen. Es kommt dann zu Krankheiten wie Gicht, Rheuma, Bluthochdruck usw. Hier können Kräuter und Gemüse mit Bitterstoffen Abhilfe schaffen. Bitterstoffe aktivieren nämlich sämtliche basisch reagierenden Verdauungsdrüsen. Sie stabilisieren die Verdauungsorgane und regen die Schleimhaut des Darms dazu an, verstärkt Stoffwechselschlacken auszuscheiden. Die Schleimhäute ziehen sich durch den bitteren Geschmack zuerst zusammen und dehnen sich dann wieder aus. Dabei können Gifte, Stoffwechselschlacken, Viren und Bakterien sowie Pilze leichter abtransportiert und ausgeschieden werden. Das ist der Grund, warum Tiere immer wieder bittere Kräuter wie beispielsweise die Schafgarbe zu sich nehmen, wenn sie sich krank fühlen.

Zum kurmässigen Einsatz bei Übersäuerung des Organismus und zur Stärkung der Verdauungsorgane werden Teemischungen mit bitteren Kräutern empfohlen, z.B. mit Engelwurz, Benediktenkraut, Bitterklee, gelbem Enzian, Löwenzahn, Tausendgüldenkraut. Alternativ bieten sich auch Spagyrikmischungen an, die Sie problemlos mit zur Arbeit nehmen können. Sowohl Tees als auch Fertigprodukte sollten über einen längeren Zeitraum mehrmals täglich eingenommen werden.


Gemüse, Früchte und Kräuter, die viele Bitterstoffe enthalten und grundsätzlich aus kontrolliert biologischem Anbau, oder besser aus Demeterqualität oder aus Wildwuchs stammen sollten:

  • Obst: Grapefruit, Zitrone, Orangen (besonders viel enthält die Schale)
  • Salat: Endivie, Radichio, Rucola
  • Gemüse: Artischocke, Blumenkohl, Broccoli, Rosenkohl
  • Wildkräuter: Beifuss, Engelwurz, Gänseblümchen, Hopfen, Löwenzahn, Mariendistel, Sauerampfer, Wermut, Wilde Karde, Tausendgüldenkraut, Schafgarbe
  • Gewürz- und Heilkräuter: Bockshornklee, Ingwer, Kardamom, Kerbel, Kurkuma, Liebstöckel, Lorbeer, Majoran, Pfeffer, Rosmarin, Salbei, Thymian
  • Getreide: Hirse

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

 

Blogger news

Blogroll

About