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Freitag, April 20

Taste the Waste - Über die Vernichtung der Lebensmittel

Ich gebe es ja zu, der Titel "Probiert den Müll", ist nicht wirklich appetitlich; aber ein Hingucker. Das wird dem Film, meiner Ansicht nach, auf mehreren Ebenen gerecht. Denn wenn Menschen in Containern wühlen, sehen wir ja am liebsten weg. Peinlich, wenn Leute nach Essen oder Wiederverwertbarem in  unseren Abfällen suchen. Aber müssen wir uns dafür wirklich schämen, oder doch eher helfen und gegen die Ungerechtigkeit der Welt was tun? Das ist ja für viele so aufwändig - also schauen wir doch besser gleich weg. 

Der deutsche Filmemacher Valentin Thurn dokumentierte in seinem Film "Taste the Waste" den tagtäglichen Wahnsinn in unserer Lebensmittelbranche: Supermärkte, welche täglich noch geniessbare Artikel entsorgen oder Gurken und Kartoffeln, die gar nicht erst in den Regalen landen, da sie den optischen Vorgaben nicht genügen. In der EU wird jeden Tag tonnenweise essbares entsorgt.
Über die Hälfte unserer Lebensmittel landen im Abfall; allein in Deutschland werden pro Jahr 500'000 Tonnen Brot weggeworfen. Der Film beleuchtet nicht nur die Vorratshaltung in den Supermärkten, sondern auch die Normen, denen unsere Lebensmittel unterliegen. Kartoffeln werden zum Beispiel noch direkt auf dem Feld aussortiert und weggeworfen, weil sie optisch nicht dem Gewünschten entsprechen. Gemüse wird somit frisch für den Müll produziert. Die Hälfte von allem, was in der Welt angepflanzt, aufgezogen, geschlachtet und hergebracht wird, ist für die Tonne. Somit könnte mindestens die Hälfte der Fläche, die für unsere Lebensmittel vergeudet wird, für die Produktion von Lebensmitteln genutzt werden, die in Afrika, Asien oder Südamerika dringend gebraucht wird. 

Der Film und das gleichnamige Buch zeigen auf, wie die Politik und Wirtschaft die Vergeudung verwalten und davon profitieren. Ebenfalls wurden Menschen interviewt, welche ganz bewusst in Müllcontainern wühlen und sich davon ernähren, um damit die irrsinnige Verschwendung und Dekadenz aufmerksam zu machen. Niemand sollte verdorbene Lebensmittel essen müssen, aber es ist einfach unfassbar, wie viele Tonnen (90 Millionen Tonnen in Deutschland) an geniessbaren, teilweise sogar noch im Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) befindlichen Lebensmittel aus reinen Profitgründen weggeworfen werden. Sieht man sich die Brotberge und kistenweise vor sich hin rottenden Gemüse- und Früchtekisten an, wird einem klar, dass man locker ganz Afrika ernähren können; und dies nicht nur einmal sondern dreimal. Der Irrsinn der First Word Problems ist wirklich grenzenlos. Aber auch wir als Konsumenten können dazu beitragen, dass sich diesbezüglich was ändert. Ein bewusster Umgang mit allem, was uns umgibt, könnte unserer Umwelt sehr nützlich sein. Wir müssen wieder lernen, Lebensmittel zu schätzen und bewusster einkaufen. Es gibt so viele kreative Resterezepte. Oder nach der nächsten Party ergreift man vielleicht die Initiative und packt die übrig gebliebenen Lebensmittel ein und fragt, wer was mitnehmen will. Es geht nicht darum, das Wegwerfen von Lebensmitteln auf null zu reduzieren, aber wenigstens um die Hälfte sollte man in der Lage sein, die Lebensmittelentsorgung zu reduzieren, was bestimmt nicht an unserem Lebensstandard kratzt. 

Auf www.tastethewaste.com findet ihr Infos zum Buch und Film, sowie Tipps zum vernünftigen Umgang mit Lebensmitteln. Ist euch beispielsweise der Unterschied zwischen einem Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) und einem Verbrauchdatum bekannt? Ich kenne viele Menschen, welche unnötig Nahrungsmitteln, infolge eines Missverständnisses, wegwerfen. Hier wird der Unterschied glasklar erläutert und kann ausserdem dazu beitragen, Geld zu sparen!







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